Das Wichtigste rund um den Hund im Überblick

An dieser Stelle wollen wir Ihnen einige Informationen über die wesentlichen Bedürfnisse des Hundes, insbesondere im Hinblick auf seine angemessene Ernährung und Pflege sowie verhaltensgerechte Unterbringung und artgemäße Bewegung zur Verfügung stellen. Komprimiert finden Sie diese Informationen auch noch einmal in unserem Leitfaden gem. § 21 Abs. 5 Nr. 2 des Tierschutzgesetzes.

 

Informationen zum Hund zusammenzufassen ist gar nicht so leicht, denn fest steht: Jeder Hund ist ein Individuum für sich. Ganz davon abgesehen, dass es sich bei Tierschutzhunden in aller Regel um Lebewesen handelt, die bereits über eine Vergangenheit mit ganz eigenen Erfahrungen verfügen, hat jeder Hund seinen eigenen Charakter, seine eigenen Stärken und Schwächen sowie seine eigenen ganz individuellen Bedürfnisse. Worauf es bei dem durch Sie übernommen Hund ankommen wird, werden Sie sicherlich erst nach einer entsprechenden Kennenlernzeit feststellen. Vielleicht hat Ihr Hund ein ganz spezielles Ruhebedürfnis, liebt es an einer ganz speziellen Stelle gekrault zu werden, frisst sein Fressen gerne in Gesellschaft oder kann es kaum erwarten, mit Ihnen den nächsten Agility-Kurs zu absolvieren.  Unabhängig von der Rasse des Hundes sind seine Ansprüche ganz einzigartig – so wie es bei uns Menschen ja auch ist. Lernen Sie Ihren Hund in aller Ruhe kennen. Nehmen Sie sich die Zeit, ihn zu beobachten und mit ihm die Welt zu erkunden. Er wird Ihnen zeigen, was genau er braucht und was wichtig für ihn ist. Die nachfolgenden Hinweise können also nur einen allgemeinen Anhaltspunkt dafür liefern, was Ihnen und Ihrem Hund zu einem gemeinsamen glücklichen Leben verhelfen kann. Es beruht auf Erfahrungswerten, die wir gesammelt haben sowie auf Hinweisen, die uns von professioneller Seite vermittelt wurden und die wir gerne mit Ihnen teilen wollen.

 1. Die Sicherung des Hundes

Für alle Hunde, die mit uns nach Deutschland reisen, ist die Ankunft und ihre ersten Tage im neuen Heim eine vollkommen neue Situation. Jeder Hund reagiert auch hier vollkommen unterschiedlich. Während der eine - vor Selbstbewusstsein strotzend - sofort jeden Winkel seines neuen Zuhauses inspiziert, ist der nächste zunächst vollkommen verunsichert und braucht einige Zeit, um sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Da es sehr schwierig vorherzusagen ist, wie Ihr Hund bei der Ankunft individuell reagieren wird, ist es umso wichtiger, von Anfang an auf die korrekte Sicherung zu achten.

 

Es bestehen grundsätzlich drei Hauptgefahrenquellen beim Ausführen des Hundes:

  1. Der Hund zieht sich aus dem Halsband bzw. aus dem Geschirr.
  2. Der Hund beißt die Leine durch.
  3. Der Hund entreißt Ihnen die Leine bzw. Sie verlieren diese aus irgendwelchen Gründen aus den Händen.

 

Um diese Gefahrenquellen soweit es geht einzudämmen, wollen wir Ihnen nachstehende Hinweise weitergeben:

  1. Halsband/Geschirr

Wir führen auf jeder Fahrt Zugstopphalsbänder in verschiedenen Größen mit und haben auch am Endhaltepunkt in Grasberg solche vorrätig. Dieses Zugstopphalsband empfehlen wir für den Start, da nicht jedem Hund von Beginn an ein Geschirr angelegt werden kann; die Berührung über den gesamten Körper kann ggfs. Angst bei ihm auslösen. Sie können das Zugstopphalsband in der passenden Größe gegen eine Spende bei der Entgegennahme Ihres Hundes erwerben.

 

Wenn der Hund dann bei Ihnen eingezogen ist und entsprechende Berührungen für die Anlegung eines Geschirrs zulässt, empfehlen wir Ihnen, den Hund auszumessen und - zusätzlich zum Zugstopphalsband - ein passendes Sicherheitsgeschirr zu kaufen. Zum Beispiel im Internet unter bellissimo-for-dogs.de. Damit das Geschirr mitsamt Halsband dann wirklich sicher ist, gelten folgende Regeln:

  • Der erste Geschirrgurt muss weit entfernt vom Vorderbein sitzen, damit das angewinkelte Bein nicht nach hinten durchgesteckt werden kann.
  • Damit dieser Gurt auch dort  verbleibt und (in einer Angstattacke) nicht nach vorne rutschen kann, ist er verbunden mit einem Gurt in der Taille. Dieser Taillengurt kann nicht über die Rippen und damit der erste Gurt auch nicht zum Bein hin rutschen.
  • Damit dieser Taillengurt nicht nachteilig wirkt, dürfen daran kein Ring und keine Leine befestigt sein.
  • Die Leine muss am Geschirr vorne und am Zugstopphalsband (welches zusätzlich zum Geschirr zu tragen ist) befestigt sein.
  1. Leine

Zur Abholung Ihres Hundes bringen Sie bitte eine eigene Leine mit. Wir empfehlen hier grundsätzlich eine Schleppleine aus Gurtband zu nutzen; diese gibt es in verschiedenen Längen zu kaufen.

Da es vorkommen kann, dass der Hund die Leine (in einem Anfall von Angst) durchbeißt, empfehlen wir, die Schleppleine zusätzlich hiergegen zu sichern. Dies können Sie ganz leicht selber basteln. Hierfür benötigen Sie: Eine leichte Aluminiumkette, Panzerband und 2 Karabinerhaken mit Schraubverschluss:

Sie entfernen zunächst den (zumeist) an der Schleppleine angebrachten Karabinerhaken und befestigen stattdessen den Schraubkarabiner daran:

Hiernach legen Sie die die Aluminiumkette auf die unteren 50-100 cm der Leine und umwickeln diese mitsamt der Leine mit Panzerband.

Beim Gassigehen sollte die Leine dann aus o. g. Gründen immer auch an Ihnen als Hundeführer befestigt sein. Beispielsweise können Sie einen Schraubkarabiner an das Leinenende basteln und an sich selbst einhaken.

Wenn Sie dann später den Hund mit Zughalsband und Sicherheitsgeschirr führen, bietet sich eine Schleppleine an, die vorne in zwei ca. 10 cm langen Schenkeln auseinandergeht, um den Karabiner dann sowohl am Halsband als auch am Geschirr befestigen zu können. Die beiden 10 cm Schenkel für Zugstopphalsband und Sicherheitsgeschirr bilden ein V und dürfen nicht zu weit an der Schulter entlang nach unten hängen; sonst kann der Hund in Panik geraten. Ggfs. können Sie einen Knoten einbinden, um es zu verkürzen.

 

Bitte denken Sie daran, dass sich JEDER Hund - egal, wie selbstbewusst er sich bei Ihnen daheim zeigt - zuerst an die neue Umgebung gewöhnen muss und leicht erschrecken kann; niemand weiß, welche schlechten Erfahrungen er in der Vergangenheit gemacht hat. Daher empfehlen wir Ihnen eindringlich, besonders umsichtig vorzugehen und den Hund anfangs auch im umzäunten Garten niemals ohne Schleppleine laufen zu lassen. Leider zeigt die Erfahrung, dass Hunde immer ein Schlupfloch finden, wenn sie es tatsächlich darauf anlegen, den Garten aus Angst verlassen zu wollen. Bitte sichern Sie den Hund anfänglich auch innerhalb des Hauses. Leider sind solche Fälle bekannt, in denen Hunde (insbesondere in ihrer ersten Zeit daheim) durch eine geöffnete Haustür entlaufen oder aber vom Balkon bzw. über einen Zaun gesprungen sind.

 

Wir vermitteln gerne den Kontakt zu einer professionellen Hundetrainerin, die (unter anderem) auf Hundeängste spezialisiert ist. Sie bietet ein kostenloses Telefonat vor Ankunft Ihres Schützlings an, um Sie umfassend auf die Ankunft des Hundes vorzubereiten.

 2. Die Erstausstattung

Vor dem Einzug des Hundes sollten Sie die wichtigsten Dinge für ihn bereits eingekauft haben, um allen Beteiligten ein ruhiges Einleben zu ermöglichen. Es sollte - neben den unter 1. benannten Utensilien - mindestens ein Hundekorb, ein Trink- und Fressnapf sowie Hundefutter (siehe unter 6.) vorhanden sein.

 

Bitte bedenken Sie auch, dass der Hund auf dem Weg zu Ihnen nach Hause im Fahrzeug entsprechend gesichert werden muss. Hier bietet sich eine Transportbox an, da Sie den Hund dann auch von Ihrem Fahrzeug in Ihre Wohnung oder Ihr Haus tragen können. So stellen Sie sicher, dass der Hund nicht beim Verlassen des Fahrzeuges entläuft. Der Hund kann sich dann selbst entscheiden, wann er innerhalb des Hauses den Mut fasst, die sichere Box zu verlassen und das Haus zu erkunden. Einige Tierschutzhunde haben noch nie in ihrem Leben ein Haus von innen gesehen oder wurden gar verscheucht, wenn sie versuchten, eines zu betreten; durch die Verbringung in Ihr Wohngebäude innerhalb der Transportbox nehmen Sie Ihrem Hund also bereits diese erste Hürde und vereinfachen Ihren gemeinsamen Start ins neue Leben.

 

Hinsichtlich der Positionierung des Hundekorbes bei Ihnen Zuhause sollten Sie einen Platz wählen, an dem sich der Hund ungestört zurückziehen kann. Dies ist dann sein Ruheort und hier sollte er auch nicht behelligt werden. Vermeiden Sie außerdem Plätze, von denen aus der Hund alles beobachten kann, denn dies kann bei territorial veranlagten Hunden den ´Bewachertrieb´ verstärken. Natürlich sollte der Platz andererseits auch nicht zu weit abgelegen sein (z. B. im Keller) denn der Hund wird in den meisten Fällen von Beginn an viel Wert auf Ihre Gesellschaft legen. Bitte wundern Sie sich nicht, wenn Ihr Hund Sie zu Beginn der Kennenlernzeit auf Schritt und Tritt verfolgt. Viele Hunde zeigen anfangs eine große Verlustangst und wollen immer sicherstellen, dass sie nicht wieder ´im Stich gelassen´ werden. Dieses Verhalten ist vollkommen normal und wird sich in aller Regel bald wieder normalisieren.

 

Trink- und Fressnapf sollten rutschfest und leicht zu reinigen sein.

 3. Das ´alleine bleiben´

Hunde sind sehr soziale Tiere. Auch in Begleitung eines anderen Artgenossen liegt ihr erstes Augenmerk immer auf ´ihrem´ Menschen, also Ihnen. Ein Hund sollte deshalb niemals länger als 6 Stunden alleine bleiben. Wenn Ihr Hund bei Ihnen eingezogen ist müssen Sie bedenken, dass jeder Hund erst langsam daran gewöhnt werden muss, alleine zu bleiben. Bitte üben Sie dies in kleinen Schritten. Zum Beispiel beginnen Sie zunächst damit, den Raum, in dem sich der Hund aufhält, kurz (für einige Sekunden) zu verlassen. Dann weiten Sie diese Zeiträume vorsichtig immer weiter aus. So lernt Ihr Hund mit der Zeit, dass er sich darauf verlassen kann, dass Sie immer wieder zurückkehren. Bedenken Sie bitte, dass es insbesondere Junghunden, die gerade erst ihre Mutter verlassen haben, anfangs schwer fällt, allein zu bleiben. Es kann durchaus vorkommen, dass Junghunde Möbel oder andere Gegenstände mit ihren Zähnen bearbeiten. Wenn Ihr Hund bellt, sobald Sie das Haus verlassen, ist es eine gute Übung zunächst abzuwarten, bis er sich ruhig verhält und in diesem Moment wieder das Haus zu betreten und ihn zu loben.

 4. Die ´Stubenreinheit´

Der Hund, der bei Ihnen Zuhause einzieht, kennt - wie bereits angemerkt - in den meisten Fällen kein Haus von innen.  Er lebte bislang auf der Straße, im Zwinger oder im Haushof. Insofern ist es vollkommen normal, dass er nicht umgehend ´stubenrein´ ist. Erfahrungen zeigen aber, dass viele Hunde trotzdem sehr schnell lernen, dass ihr ´Geschäft´ draußen zu verrichten ist. Sie können dies unterstützen, indem Sie den Hund jedes Mal loben, wenn er draußen sein Geschäft verrichtet. Es mag zunächst komisch anmuten, aber für viele Hunde ist es zunächst eine Bürde, im Freien ´loslassen´ zu können. Ermutigen Sie ihn dazu! Sie werden sehen: Nach einiger Zeit wird es dem Hund immer leichter fallen, sich außerhalb des Hauses zu lösen.

Bitte bedenken Sie auch, dass die Blase eines älteren nicht mehr so stark ist wie die eines jüngeren Hundes. Er benötigt ggfs. häufiger die Möglichkeit, sich außerhalb des Hauses lösen zu können.

 5. Die Bewegung

Selbstverständlich wollen junge, temperamentvolle Hunde mehr bewegt werden als ältere, ruhigere Vertreter ihrer Art. Falls Ihr Hund krank wird, benötigt er mehr Zuneigung und vielleicht regelmäßige Medikamente. Einige Vierbeiner werden ununterbrochen um Beschäftigung bitten und andere werden sich mit den ´normalen´ Spaziergängen zufrieden geben. Unser Rat an dieser Stelle ist daher simpel: Probieren Sie es einfach aus. Scheuen Sie sich nicht, Neues auszutesten und seien Sie nicht enttäuscht, wenn der Hund Ihrer Erwartung nicht entspricht. Gehen Sie auf die Bedürfnisse Ihres Hundes ganz speziell ein. Und wenn dieser dann doch lieber Kunststücke ausführt, als einen Agility-Parcours zu absolvieren, ist das gar nicht schlimm. Ihr Hund ist etwas ganz Besonderes – mit allem was ihn ausmacht.

Beachten Sie, dass der Bewegungsdrang Ihres Hundes nicht nur vom Alter abhängt. Auch hier ist jedes Individuum anders. Gemäß § 2 der Tierschutz-Hundeverordnung ist dem Hund ´ausreichend Auslauf im Freien sowie ausreichend Umgang mit der Person, die den Hund hält, betreut oder zu betreuen hat (Betreuungsperson), zu gewähren. Auslauf und Sozialkontakte sind der Rasse, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Hundes anzupassen´. Sie werden nach einer gewissen Kennenlernzeit wissen, wie viel Auslauf Ihr Hund benötigt, um ausgelastet zu sein.

 

Auch die Witterungsbedingungen spielen eine Rolle: Bei starker Hitze sollte der Hund z. B. niemals am Fahrrad laufen müssen. Sollten Sie berufstätig sein, ist es von besonderer Relevanz, dass der Hund bereits vor Ihrem Arbeitsantritt morgens einmal ausreichend ausgelastet wird. Dies wird ihm die Zeit des ´alleine bleibens´ erleichtern. Wichtig ist auch hier, dass Sie sich Zeit nehmen, Ihren Hund kennenzulernen, um dann hinterher besser auf seine Bedürfnisse eingehen zu können. Denn werden diese auf Dauer nicht erfüllt, können die Tiere traurig und krank werden; dies gilt es in jedem Fall zu vermeiden.

 6. Die Ernährung

Sicherlich haben Sie bereits erfahren, dass es hinsichtlich der Hundefütterung zig verschiedene Philosophien gibt. Wir wollen Ihnen in die Ihrige keinesfalls hineinreden. Die nachstehenden Ausführungen können daher nur allgemeine Tipps und Anhaltspunkte darstellen.

 

Für die erste Zeit nach der Ankunft des Hundes empfehlen wir Ihnen, zunächst nur kleine Portionen zu füttern. Die Hunde haben in Ungarn zumeist von Spendenfutter gelebt. Dies bedeutet, dass sie in der Regel an kein spezielles Futter gewöhnt sind. Selbstverständlich kann es in der ersten Zeit nach der Ankunft zu Durchfällen kommen, da der Hund sich nun an das neue Futter erst gewöhnen muss. Das ist durchaus normal. Sollte der Durchfall aber länger als 24 Stunden andauern, bitten wir Sie, umgehend einen Tierarzt zu konsultieren. Ggfs. sind dann unerwünschte Parasiten, eine Erkrankung oder Allergien die Ursache für den Durchfall.

 

Grundsätzlich kommt es dann bei der Ernährung des Hundes auf eine ausgewogene Fütterung an. Das angebotene Futter sollte alle notwendigen Nährstoffe in den richtigen Mengen beinhalten. Es gilt ein Zuwenig an ebenso zu vermeiden wie ein Zuviel. Kurz gesagt: Der Hund sollte artgerecht, bedarfsdeckend mit allen Nährstoffen gefüttert werden. Er sollte durch das Futter weder zu dick noch zu dünn werden  Das optimale Gewicht hat er, wenn die Rippen beim Betasten des Brustkorbs unter einen dünnen Fettschicht leicht zu fühlen sind und die Bauchlinie bei seitlicher Betrachtung vom Brustkorb bis zum Becken aufsteigend verläuft. 

 

So wie hier zum Beispiel:

Bitte ernähren Sie Ihren Hund nicht vegetarisch. Der Hund ist von Natur aus Fleischfresser und benötigt dieses zur Gesunderhaltung. Die Fütterungszeiten hingegen sind für einen Hund nicht von Bedeutung. Wir empfehlen, nicht zu große Mengen auf einmal zu füttern, sondern das Futter über den Tag zu verteilen. Gerade in Bezug auf die Stärkung der Bindung zu Ihnen kann es hilfreich sein, dem Hund das Futter aus der Hand zu geben.

 

Wasser muss immer zur freien Verfügung für den Hund bereitgestellt werden.

 7. Die Pflege

Wie bereits angesprochen, ist es für den Hund von allergrößter Bedeutung, am Tag ausreichend Kontakt zu Ihnen - als ´seinen´ Menschen - zu haben. Auch wenn weitere Hunde bei Ihnen daheim leben, stellen Sie immer den Mittelpunkt für den Hund dar. Stärken Sie gerade zu Beginn der Kennenlernzeit die Bindung zu Ihrem Hund, indem Sie von sich aus Kontakt zu ihm suchen, ihm Futter aus der Hand reichen oder ein Spiel mit ihm beginnen.

 

Besuchen Sie bitte unbedingt – bereits kurze Zeit nach Ankunft – den Tierarzt mit dem Hund. Zum einen kann der Hund dann einmal durchgecheckt werden, zum anderen aber lernt er so den Tierarzt und die Abläufe in der Praxis kennen. Sollte es später einmal dringend nötig sein, zum Tierarzt zu gehen, hat er dies bereits in sein Erfahrungsrepertoire aufgenommen.  Darüber hinaus verpflichten Sie sich mit der Übernahme eines unserer Schützlinge dazu, den Hund innerhalb von maximal zehn Tagen nach Übernahme einer Tierärztin/einem Tierarzt vorzustellen und die von dieser/diesem dann ausgefüllte Bescheinigung an den Verein Grenzenloses Hundeglück e.V. zurückzusenden.

 

Gewöhnen Sie den Hund langsam an eine Bürste. Oft wird es ihm noch fremd sein, gebürstet zu werden. Die Pflege des Fells hängt natürlich immer von der individuellen ´Haarpracht´ Ihres Hundes ab. Ein langhaariger Hund sollte täglich gebürstet werden, um ungewollte Knoten zu vermeiden. Das tägliche Bürsten bietet sich aber auch für die kurzhaarigen Hunde an. Denn nach jedem Gassigang sollte der Hund überprüft werden, ob er ungewollte Parasiten aufgenommen hat. Umso besser sich der Hund dann an die Bürste gewöhnt hat, desto einfacher wird die tägliche Prozedur. Verbinden Sie dies mit etwas Positiven und belohnen Sie den Hund, wenn er sich dem Prozedere brav gestellt hat.

 

Wenn der Hund bei Ihnen einzieht, wird er vielleicht einen unangenehmen Geruch aus Ungarn mitgebracht haben. Bei kurzhaarigen Hunden reicht meist eine Ausbürstung des Geruchs. Sollten sich aber im Fell auch Kotrückstände o. ä. befinden, wird eine Dusche meist unumgänglich sein. Wir empfehlen, diese möglichst bald nach der Ankunft vorzunehmen, um dem Hund danach einen ungestörten Eingewöhnungsprozess zu ermöglichen.

 8. Die Unterbringung

Unsere Vertragsstatuten verbieten eine Haltung des Hundes an einer Anbindevorrichtung oder in einem Zwinger. Der Hund muss immer Zugang zu beheizten Räumlichkeiten haben. Ob Ihr Hund sich dafür eignet, im Freien gehalten zu werden und keinen oder eingeschränkten Zugang zu Ihren Wohnräumen sondern nur zu einer beheizbaren Hundehütte zu haben, haben wir ggfs. bereits im Vorfeld mit Ihnen erörtert. Sollte dies der Fall sein, verweisen wir an dieser Stelle eindringlich auf die Tierschutzhundeverordnung (TierSchHuV).

 

§ 4 der TierSchHuV besagt:

 

(1) Wer einen Hund im Freien hält, hat dafür zu sorgen, dass dem Hund

 

 1. eine Schutzhütte, die den Anforderungen des Absatzes 2 entspricht, und

 2. außerhalb der Schutzhütte ein witterungsgeschützter, schattiger Liegeplatz mit wärmegedämmtem           Boden zur Verfügung stehen. Während der Tätigkeiten, für die ein Hund ausgebildet wurde oder wird, hat die Betreuungsperson dafür zu sorgen, dass dem Hund während der Ruhezeiten ein witterungsgeschützter und wärmegedämmter Liegeplatz zur Verfügung steht.

 

(2) Die Schutzhütte muss aus wärmedämmendem und gesundheitsunschädlichem Material hergestellt und so beschaffen sein, dass der Hund sich daran nicht verletzen und trocken liegen kann. Sie muss so bemessen sein, dass der Hund

 

     1.  sich darin verhaltensgerecht bewegen und hinlegen und

2.  den Innenraum mit seiner Körperwärme warm halten kann, sofern die Schutzhütte nicht beheizbar ist.

 

Bitte bedenken Sie immer, dass der Hund ein sehr soziales Tier ist und er - auch wenn er im Freien lebt - häufigen Anschluss an Sie als ´seinen Menschen´ braucht.

 9. Was uns sonst noch wichtig ist

Wichtig ist, dass Sie Ihren Hund vom Beginn des Einzugs bei Ihnen mit Liebe und Konsequenz erziehen. Hunde genießen es, in einer Rangordnung zu leben und es ist vollkommen artgerecht, dem Hund einen niedrigeren Rang als Ihnen selbst zuzugestehen. Geben Sie dem Hund klare Regeln und setzen Sie ihm Grenzen. Bleiben Sie dabei immer berechenbar für den Hund: Wenn es dem Hund einmal erlaubt ist, auf dem Sofa zu liegen, darf es nicht am nächsten Tag verboten sein. An Ihren aufgestellten Regeln sollte sich nichts ändern; ansonsten wird es dem Hund unlogisch erscheinen und es wird zu Missverständnissen zwischen Ihnen und Ihrem Hund kommen; am Ende kann es Ihren Schützling verunsichern. Überlegen Sie sich bestenfalls bereits vor dem Einzug genau, was Sie dem Hund zugestehen wollen und was nicht. Es wird für Ihren Hund kein Problem sein, einen bestimmten Platz nicht einnehmen zu dürfen, wenn es nur klar kommuniziert und ihm dafür eine Alternative geboten wird (zum Beispiel: Der Platz auf dem Sofa ist verboten, aber dafür steht ein Hundekörbchen neben dem Sofa zur Verfügung).

 

Sollten Kinder in Ihrem Haushalt leben oder Ihren Haushalt besuchen, bitten wir Sie eindringlich, Kind und Hund niemals unbeaufsichtigt zu lassen. Kinder und Hunde sind in ihrem Verhalten unberechenbar und sollten daher immer beaufsichtigt werden – dies gilt unabhängig von der Größe des Hundes.

 

Geben Sie Ihrem Hund die Möglichkeit zum ausreichenden Kontakt zu Artgenossen. Nehmen Sie sich auch hierfür ausreichend Zeit herauszufinden, in welcher Form dies für Ihren Hund am angenehmsten ist. Liebt er es, im Auslaufgelände in einer Hundegruppe zu toben oder bevorzugt er den Kontakt zu einzelnen anderen Hunden? Gehen Sie die Schritte mit Ihrem Schützling behutsam an und lernen Sie ihn und seine Präferenzen in aller Ruhe kennen.

 

Denken Sie bitte daran, dass Sie als Hundehalter in (fast) allen Situationen für das Verhalten Ihres Hundes verantwortlich sind. Schließen Sie daher also bitte bereits vor oder direkt zur Ankunft des Hundes eine Hundehalterhaftpflichtversicherung ab und achten Sie darauf, dass die Deckungssumme hoch genug ist (beispielsweise kann ein von Ihrem Hund verursachter Verkehrsunfall unter Umständen sehr hohe Kosten verursachen).

 

In keinem Fall darf der Hund zu Züchtigungszwecken geschlagen oder misshandelt werden. Dies ist nicht nur verboten, sondern wird in keinem Fall zum gewünschten Erziehungserfolg führen. Vielmehr wird es die Bindung und das Vertrauen zerstören, das für ein glückliches Zusammenleben unentbehrlich ist.

 

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Schützling eine wunderbare gemeinsame Zeit und hoffen, dass Sie uns immer wieder von Ihren kleinen und großen gemeinsamen Erfolgen berichten werden.

© Grenzenloses Hundeglück e.V.